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Mönchspfefferextrakt

 

Wirkmechanismus

Vermutlich Bindung an Dopamin-D2-Rezeptor, dadurch Hemmung der Prolaktinfreisetzung

Anwendung

Prämenstruelle Beschwerden

Das prämenstruelle Syndrom beschreibt ein sehr komplexes Beschwerdebild, das in der Gelbkörperphase in den letzten 4-14 Tagen vor der Monatsblutung auftritt und zu Beginn oder während der Monatsblutung verschwindet. Die Prävalenz liegt bei etwa 30-40 %, am häufigsten kommt es zwischen dem 30. Und 45. Lebensjahr vor. Die Ursachen des PMS sind bis heute nicht geklärt. Diskutiert werden eine (latente) Hyperprolaktinämie, ein Estrogen-Gestagen-Ungleichgewicht oder Störungen im Renin-Angiotensin-System. In Studien wurde auch ein verminderter Serotoninspiegel bei Patientinnen mit PMS gefunden. Das PMS ist eine Ausschlußdiagnose, d. h. andere Ursachen wie z. B. eine Depression, Brustdrüsenerkrankungen, eine Hypothyreose oder auch ödemauslösende Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen vorher ausgeschlossen werden.
Die Symptome sind so zahlreich, dass man dazu übergegangen ist, die dominierenden PMS-Symptome in Klassen einzuteilen:
  • PMS-A (Anxiety): Angst, Reizbarkeit, Nervosität
  • PMS-H (Hydratation): Gewichtszunahme, Brustschwellung, Ödeme
  • PMS-C (Craving): Kohlenhydratheißhunger, Appetitsteigerung, Müdigkeit, Migräne
  • PMS-D (Depression): Depression, Lethargie, Schlaflosigkeit

Für die Therapie der PMS sind Mönchspfeffer-Präparate (= Keuschlamm, Vitex agnus castus) zugelassen. Den therapeutischen Effekt erklärt man sich mit der dopaminergen Wirkung, der einer eventuellen Hyperprolaktinämie mit nachfolgender Corpus-Luteum-Insuffizienz entgegenwirkt. Mit dem Absinken der Prolaktinspiegel sinken dann auch die Dopaminspiegel, was wiederum eine vermehrte Freisetzung von GnRH, FSH, LH und letztlich auch Progesteron zur Folge hat. Wegen der zahlreichen möglichen Ursachen und Symptome werden auch andere Arzneistoffe oder Phytopharmaka wie z. B. Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) gegen PMS off-label eingesetzt. Der Theorie des möglichen PMS-auslösenden Serotoninmangel trägt der off-label-Einsatz von SSRI wie Fluoxetin oder Sertralin Rechnung.

Mastodynie

Die (essentielle, prämenstruelle) Mastodynie bezeichnet ein schmerzhaftes hormonbedingtes Spannungsgefühl in den Brüsten ohne Brustgewebsveränderungen in den letzten 4 bis 14 Tagen vor einer Regelblutung (Lutealphase). Sie ist in der Regel zyklusabhängig und tritt im Rahmen eines prämenstruellen Syndroms (PMS) auf, das neben körperlichen Symptomen wie z. B. Ödemen, Hautveränderungen, Erschöpfung, Kreislaufbeschwerden oder eben der Mastodynie auch psychische Symptome wie z. B. Stimmungsschwankungen, Ruhelosigkeit und Angststörungen zeigt. Die Mastodynie ist eine Ausschlußdiagnose, d. h. andere Ursachen wie Tumore der Brust, Schilddrüsenerkrankungen wie z. B. die euthyreote Struma oder Hypovitaminosen (Vitamin E, B1, B6) müssen ausgeschlossen werden. Mögliche Ursache einer Mastodynie ist eine Gelbkörperinsuffizienz (Corpus-Luteum-Insuffizienz). Der estrogenbedingten Wassereinlagerung in die Brust fehlt dann eine ausreichende Gegensteuerung durch Gestagene.

Für die Therapie der Mastodynie sind Mönchspfeffer-Präparate (= Keuschlamm, Vitex agnus castus) zugelassen. Den therapeutischen Effekt erklärt man sich mit der dopaminergen Wirkung, der einer eventuellen Hyperprolaktinämie mit nachfolgender Corpus-Luteum-Insuffizienz entgegenwirkt. Mit dem Absinken der Prolaktinspiegel sinken dann auch die Dopaminspiegel, was wiederum eine vermehrte Freisetzung von GnRH, FSH, LH und letztlich auch Progesteron als Gestagen zur Folge hat.
Eine Alternative ist die lokale Applikation von Progesteron als Gel auf den Brüsten, um den relativen Progesteronmangel auszugleichen.

Regeltempoanomalien

Zyklusanomalien bei der Frau werden eingeteilt in Regeltempoanomalien (=Rhythmusanomalien), Typusanomalien, Metrorrhagien (Blutungen außerhalb des Zyklus) und Amenorrhoe (Ausbleiben der Regel). Typusanomalien betreffen die Stärke oder Dauer der Blutung. Dabei ist eine Hypomenorrhoe eine zu schwache oder kurze Blutung, die Hypermenorrhoe eine abnorm starke Blutung und eine Menorrhagie eine zu lang andauernde Blutung. Bei den Regeltempoanomalien weicht die Zyklusdauer deutlich von der durchschnittlichen Zyklusdauer von 28 Tagen ab. Eine Polymenorrhoe hat ein Intervall zwischen zwei Monatsblutungen von weniger als 23 Tagen, Bei einer Oligomenorrhoe dauert dieses Intervall über 35 Tage. Auch sehr unregelmäßige, abwechselnd lange Monatszyklen werden zu den Regeltempoanomalien gezählt. Die Ursachen für Menstruationsstörungen sind vielfältig und sollten vor einer Selbstmedikation sorgfältig abgeklärt werden. Erkrankungen der Geschlechtsorgane wie z. B. hormonelle Störungen, Funktionsstörungen, Corpus-Luteum-Insuffizienz (Gelbkörperinsuffizienz), Myome, Polypen oder Tumore kommen ebenso in Betracht wie eine Endometriose (Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle), Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes, Leber- und Nierenerkrankungen oder auch Leistungssport. Ursache für eine Corpus-Luteum-Insuffizienz kann ein erhöhter Prolaktinspiegel sein. Prolaktin fördert die Freisetzung von Dopamin, das wiederum die Freisetzung von Gonadotropin-Releasing-Hormone (GnRH) und den Gonadotropinen FSH und LH hemmt. Dadurch sinkt letztlich auch der Progesteronspiegel, was zu einer verkürzten Gelbkörperphase, die in der Regel genau 14 Tage andauert, führt.

Stärkere Blutungen können mit den NSAR Naproxen, Diclofenac oder Ibuprofen behandelt werden. Gegebenenfalls ist bei gynäkologischen Blutungen die Gabe eines Antifibrinolytikums wie Tranexamsäure sinnvoll, weil die Fibrinolyse dort intensiver ist als bei anderen Schleimhäuten. Die Einnahme von oralen Kontrazeptiva vermindert die Blutungsstärke deutlich. Bei Regeltempoanomalien infolge einer Corpus-Luteum-Insuffizienz können Mönchspfeffer-Präparate (= Keuschlammfrüchte, Vitex agnus castus) eingesetzt werden, dem eine dopaminerge und damit Prolaktin-hemmende Wirkung zugesprochen wird. Mit dem Absinken der Prolaktinspiegel sinken dann auch die Dopaminspiegel, was wiederum eine vermehrte Freisetzung von GnRH, FSH, LH und letztlich auch Progesteron zur Folge hat.

Dosierung

1 x täglich 1 Kapsel peroral

Patientenhinweis

Die Anwendung soll während der Menstruation nicht unterbrochen werden.

Nebenwirkungen

  Exantheme, Juckreiz

  Endometriale Hyperplasien und Neoplasien

Es wurde von einzelnen Fällen berichtet, dass Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut in Zusammenhang mit der Einnahme von Mönchspfefferpräparaten aufgetreten sind. Es ist nicht abschließend geklärt, ob ein kausaler Zusammenhang besteht. Die Förderung von Wucherungen würde auf einem östrogenähnlichen Effekt der Pflanzeninhaltsstoffe beruhen.

Kontraindikationen

Hypophysentumoren

Mammakarzinom

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Substanz ist in der Schwangerschaft kontraindiziert, da keine ausreichenden Daten zur Anwendung beim Menschen vorliegen.
Tritt eine Schwangerschaft ein, so sollte die Therapie auch deshalb abgebrochen werden, weil die zu behandelnden Symptome dann nicht mehr auftreten.

Tierexperimentell wurde eine Beeinträchtigung der Stilleistung gesehen.

Wechselwirkungen

  Dopaminrezeptor-Antagonisten z. B. Haloperidol

Da für den Extrakt ein dopaminerger Wirkmechanismus angenommen wird, könnte es mit Dopaminrezeptor-Antagonisten zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommen.

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Strukturformel

Kommentar

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Wirkmechanismus

Aus der traditionellen Anwendung von Mönchspfefferextrakt aus Agnus castus (auch Keuschlammfrüchte genannt) ist bekannt, dass er Störungen der Follikelreifung und des Sexualzyklus bessern kann.
Neuere tierexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass der Extrakt die dopaminäbhängige Prolaktinfreisetzung aus den lactotropen Hypophysenzellen hemmen kann. Dieser Wirkmechanismus wird auch beim Menschen vermutet, da bekannt ist, dass eine Hyperprolaktinämie die pulsatile Freisetzung der Gonadotropine hemmen kann. Diese Hemmung ist oft die Ursache für Zyklusstörungen, prämenstruelle Beschwerden und Mastodynie (Brustschmerzen).
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Patientenhinweis

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Dosierung

Andere Erkrankungen, z.B. Tumore der Brust oder Hypophysentumore, müssen vor einer Anwendung ausgeschlossen werden. Die Anwendung sollte als Kur über mindestens 3 Regelzyklen erfolgen und kann bis zum Abklingen der Beschwerden fortgesetzt werden.

Tritt eine Schwangerschaft ein, so sollte die Therapie abgebrochen werden. Tierexperimentell wurde eine Beeinträchtigung der Milchproduktion festgestellt.

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Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

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