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          < Povidon >

Povidon

 

Wirkmechanismus

Filmbildner: Ersatz von Tränenflüssigkeit

Anwendung

Symptomatische Behandlung der Keratoconjunctivitis sicca

Die Keratoconjuncivitis sicca („Trockenes Auge“) ist eine nichtinfektiöse Entzündung von Horn- und Bindehaut sowie der umgebenden Drüsen (Meibom-Drüse, Tränendrüse). Dadurch kommt es zu einer Veränderung des Tränenfilms. Der Tränenfilm besteht aus einer inneren, die Hornhaut benetzenden dünnen Schleimschicht aus Mucin, das von den Becherzellen der Bindehaut gebildet wird; weiterhin aus der mittleren wässrigen Schicht, die von der Tränendrüse gebildet wird, und einer äußeren Phospholipidschicht, deren Phospholipide die Meibom-Drüsen produzieren, vor Verdunstung schützen und den Tränenfilm stabilisieren.

Die Ursachen der Erkrankung sind vielfältig. Häufig liegt das sog. Sjögren-Syndrom vor, bei der die oben angeführte Entzündung auch noch andere Drüsen im Kopf-Halsbereich betrifft. Dieses Syndrom kann auch im Rahmen von systemischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lymphomen, Sarkoidose, HIV, etc. auftreten. Weitere Ursachen sowie begünstigende Faktoren sind Bildschirmarbeit, das Tragen von Kontaktlinsen, trockene Raumluft, Klimaanlagen, Luftzug, Vitamin-A-Mangel, Augen-OPs, Allergien, Lidrandentzündungen („Blepharitis“), hormonelle Umstellungen (Testosteronmangel) und auch Arzneimittel wie z. B. Betablocker und Antiandrogene.

Es werden zwei Formen der Keratoconjunctivitis sicca unterschieden: Bei der weitaus häufigsten Form (etwa 78 %) ist der Tränenfilm in seiner Zusammensetzung gestört. Die Phospholipide aus den Meibom-Drüsen sind vermindert, so dass es zu einer schnelleren Verdunstung der Tränenflüssigkeit kommt und der Tränenfilm aufreißt. Bei der zweiten Form (etwa 8 %) wird zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet und der Tränenfilm ist lückenhaft. Daneben existieren Mischformen. Bei allen Formen führt der aufreißende Tränenfilm dazu, dass Binde- und Hornhaut Umwelteinflüssen schutzlos ausgesetzt sind. Es kann neben der Entzündung zu Symptomen wie Rötung, Jucken, Brennen, Schmerzen, Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit kommen.  Der immer wieder aufbrechende Tränenfilm reizt zusätzlich und unterhält die Entzündung, so dass hier ein circulus vitiosus entsteht, den es zu unterbrechen gilt.

Die Therapie muss sich je nach der vorliegenden Form der Erkrankung richten. Bekannte sowie begünstigende Auslöser sollten gemieden bzw. eingeschränkt werden (Kontaktlinsen, trockene Raumluft,…). Künstliche Tränen können nur bei der seltenen Form helfen, bei der zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet wird. Die Filmbildner schützen den noch vorhandenen Tränenfilm vor Verdunstung und erhöhen die Stabilität. Sie werden daher bei der häufigen Form eingesetzt, bei der die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit geändert ist.

Dosierung

Bis zu 5 x täglich 1-2 Tropfen in den Bindehautsack eintropfen

Patientenhinweis

Die Tropferspitze nicht in Kontakt mit den Augen oder der Gesichtshaut bringen.
Während der Behandlung keine Kontaktlinsen tragen.
Direkt nach Applikation kann die Sehfähigkeit einige Minuten beeinträchtigt sein.

Nebenwirkungen

Kontraindikationen

Wechselwirkungen

  Andere Ophthalmika

Bei der Anwendung mehrerer Ophthalmika sollten zwischen den Applikationen mindestens jeweils 5 Minuten liegen und die künstliche Tränenflüssigkeit sollte als letztes angewendet werden.

Strukturformel

Strukturformel

Kommentar

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Wirkmechanismus

Das vom Auge gebildete Mucin senkt die Oberflächenspannung der Tränenflüssigkeit und sorgt für eine gute Adsorption am Auge, wodurch ein durchgehender hydrophiler Film auf der Hornhaut vorliegt. Beim trockenen Auge und besonders bei Mucinmangel ist dieser Film nicht ausreichend stabil und er kann zwischen den Lidschlägen reißen.
Durch ihre Struktur sind Polymere aus Vinylpyrrolidon in der Lage, Flüssigkeit zu binden und diese durch die gleichzeitige Viskositätserhöhung über längere Zeit im Auge zu halten. Für die Eignung als Ersatz von Tränenflüssigkeit ist auch die Oberflächenaktivität (Verminderung der Oberflächenspannung) und Adsorptionsfähigkeit am Auge entscheidend.
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Patientenhinweis

Wird die Tropferspitze in Kontakt mit den Augen oder der Gesichtshaut gebracht, können Bakterien anhaften, welche zum einen das Arzneimittel verunreinigen und zum anderen bei der nächsten Anwendung wieder in das Auge eingetragen werden können.
Mehrdosenbehältnisse enthalten meist Benzalkoniumchlorid, das weiche Kontaktlinsen verfärben kann. Deshalb sollten diese nicht getragen werden.
Einzeldosenbehältnisse sind meist nicht konserviert und können auch von Trägern weicher Kontaktlinsen verwendet werden.
Während die Sehfähigkeit beeinträchtigt ist, sollten keine Maschinen bedient oder am Straßenverkehr teilgenommen werden.
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Dosierung

Je nach Schwere der Symptome ist auch eine noch häufigere Anwendung möglich.

Die Behandlung kann bis zum Abklingen der Beschwerden fortgesetzt werden. Jedoch ist die lokale Unbedenklichkeit nur für eine Anwendung bis 14 Tage untersucht.

Wussten Sie schon?

Die Wirkstoffprofile gibt es auch zum Download.

Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

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