Zum vorderen Augenabschnitt rechnet man die Bindehaut (Konjunktiva), Hornhaut (Cornea), Lederhaut (Sklera), Linse und Regenbogenhaut (Iris).
Zum hinteren Augenabschnitt zählt man den Glaskörper (Corpus vitreum), die Makula (Fovea), den Sehnerv (Nervus opticus) und die Netzhaut (Retina).
Teilweise wird auch noch ein mittlerer Augenabschnitt bzw. die sog. Intermediärzone angegeben. Sie umfasst Teile des Ciliarkörpers, Teile der Netzhaut und Teile der Aderhaut. Erkrankungen, die hier vorkommen, betreffen die Uvea, die sich aus Regenbogenhaut, Ciliarkörper und Aderhaut zusammensetzt.
Es wird auf folgende, in der Fachinformation beispielhaft genannte Erkrankungen eingegangen:
- Periphere Keratitis
- Iritis
- Iridozyklitis
- Postoperativ zur Kontrolle immunologischer Prozesse
- Verätzungen
Periphere Keratitis
Die periphere Keratitis mit Entzündung und Ulzeration der Hornhaut tritt bei aktiven und/oder lange bestehenden Kollagenosen wie z. B. bei chronischer Polyarthritis, Wegener-Granulomatose und rezidivierender Polychondritis auf. Pathophysiologisch findet man bei diesen Erkrankungen eine Vaskulitis. Die Patienten haben eine hohe Mortalitätsrate von 40 % in 10 Jahren und sind besonders durch einen Herzinfarkt gefährdet. Die gegebenenfalls begleitende Keratitis führt als Komplikation sehr leicht zu Hornhautulzerationen.
Bei der peripheren Keratitis geben die Patienten ein Fremdkörpergefühl im Auge, Visusverschlechterung und Lichtscheu (Photophobie) an. Bei der Augenuntersuchung mit Spaltlampe und Fluorescein findet man Leukozyten-Infiltrationen und eventuelle Ulzerationen, die in der Peripherie der Hornhaut zu halbmondförmigen Trübungen führen können. Diagnostisch sollten durch eine Kulturabnahme infektiöse Ursachen durch Bakterien, Pilze oder Viren ausgeschlossen werden.
Die lokale Therapie besteht in der Gabe eines Glucocorticoids wie z. B. Dexamethason. Bei Ulzerationen müssen chirurgsche Eingriffe wie operative Defektdeckung bis hin zur Hornhauttransplantation in Erwägung gezogen werden. Darüber hinaus muss die bestehende systemische Vaskulitis immunsuppressiv behandelt werden.
Iritis
Eine Iritis ist eine Entzündung der Regenbogenhaut. In der Literatur findet man häufig den viel ungenaueren Begriff der Uveitis. Die Uvea ist die mittlere Augenhaut, die sich aus drei Schichten zusammensetzt: der Regenbogenhaut (Iris), dem Strahlenkörper (Ziliarkörper, Corpus ciliare) und der Aderhaut (Chorioidea). Die Einteilung der Uveitiden erfolgt anatomisch von außen nach innen. Dabei entspricht dann eine alleinige Iritis einer Uveitis anterior, bei der sich Entzündungszellen nur in der vorderen Augenkammer, der Bereich hinter der Hornhaut und vor der Regenbogenhaut, finden. Sind die Entzündungszellen auch hinter der Linse, entspricht die Uveitis anterior der Iridozyklitis. Eine Uveitis intermedia liegt vor, wenn die meisten Entzündungszellen im Glaskörper (Corpus vitreum) sind. Während es im Rahmen einer Uveitis anterior und intermedia lediglich zu einem Makulaödem (Makula = Ort des schärfsten Sehens) kommen kann, sind bei einer Uveitis posterior die Aderhaut (Chorioidea) und die Retina (Netzhaut) direkt betroffen. Man unterteilt die Uveitis posterior in Chorioiditis, Retinitis und Chorioretinitis.
Die Entzündung bei einer Iritis entsteht im Rahmen einer Immunreaktion. Als Ursache kommen einerseits Autoimmunerkrankungen wie Morbus Bechterew, rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Colitis Ulzerosa, Multiple Sklerose, etc. oder andererseits eine Immunreaktion auf bakterielle oder virale Erkrankungen in Betracht. Hier stehen Infektionen mit Chlamydien, Yersinien, Mykobakterien, Gonokokken, Herpesviren, Grippeviren oder auch mit Protozoen wie Toxoplasma gondii im Vordergrund. Im Abstrich wird man diese Erreger allerdings kaum finden. Wegen einer hohen Komplikationsrate stellt die Iritis eine ernste Erkrankung dar. Sie kann auf weitere Schichten der Uvea übergreifen (Uveitis intermedia und posterior) und schließlich alle Schichten betreffen (Panuveitis), die mit einer dauerhaften Herabsetzung der Sehschärfe einhergeht. Entzündliches Exsudat kann sich in der vorderen Augenkammer ablagern und zu Sehstörungen oder sekundär zu einem Glaukom führen. Eine weitere Schwierigkeit ist der häufig chronische Verlauf.
Bei der Iritis (Uveitis anterior) kommt es zu Augenrötung, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit (Photophobie). Eiteransammlungen führen zu Sehstörungen. Bei der Augenuntersuchung fallen zusätzlich eine Druckdolenz des Augapfels und eine Miosis (Engstellung der Pupillen) auf. Eiteransammlungen erkennt man bei der Untersuchung mit der Spaltlampe. Eine entsprechende Labordiagnostik ist angeraten, um Autoimmun- oder Infektionserkrankungen zu erkennen.
Therapeutisch werden lokal Glucocorticoide wie Prednisolon verabreicht. Bei schweren Formen und/oder Autoimmunerkrankungen muss eine systemische Therapie mit Glucocorticoiden angedacht werden. Generell sollte eine erkannte Autoimmunerkrankung entsprechend behandelt werden. Zur Ruhigstellung des Auges werden weiterhin lokal Mydriatika wie Tropicamid verabreicht. Mydriatika sollen auch ein Verkleben von Linse und Regenbogenhaut durch Eiteransammlungen verhindern. Während der Therapie muss der Patient das/die Augen schonen (z. B. kein Lesen).
Iridozyklitis
Die Iridozyklitis ist eine kombinierte Entzündung von Regenbogenhaut (Iris) und Ciliarkörper (Corpus ciliare). Synonym dazu wird der Begriff Uveitis anterior verwendet. Die Uvea ist die mittlere Augenhaut, die sich aus drei Schichten zusammensetzt: der Regenbogenhaut (Iris), dem Strahlenkörper (Ziliarkörper, Corpus ciliare) und der Aderhaut (Chorioidea). Die Einteilung der Uveitiden erfolgt anatomisch von außen nach innen. Dabei entspricht dann eine alleinige Iritis einer Uveitis anterior, bei der sich Entzündungszellen nur in der vorderen Augenkammer, der Bereich hinter der Hornhaut und vor der Regenbogenhaut, finden. Sind die Entzündungszellen auch hinter der Linse, entspricht die Uveitis anterior der Iridozyklitis. Eine Uveitis intermedia liegt vor, wenn die meisten Entzündungszellen im Glaskörper (Corpus vitreum) sind. Während es im Rahmen einer Uveitis anterior und intermedia lediglich zu einem Makulaödem (Makula = Ort des schärfsten Sehens) kommen kann, sind bei einer Uveitis posterior die Aderhaut (Chorioidea) und die Retina (Netzhaut) direkt betroffen. Man unterteilt sie die Uveitis posterior in Chorioiditis, Retinitis und Chorioretinitis.
Die Entzündung bei einer Iridozyklitis entsteht im Rahmen einer Immunreaktion. Als Ursache kommen einerseits Autoimmunerkrankungen wie Morbus Bechterew, rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Colitis Ulzerosa, Multiple Sklerose, etc. oder andererseits eine Immunreaktion auf bakterielle oder virale Erkrankungen in Betracht. Hier stehen Infektionen mit Chlamydien, Yersinien, Mykobakterien, Gonokokken, Herpesviren, Grippeviren oder auch mit Protozoen wie Toxoplasma gondii im Vordergrund. Im Abstrich wird man diese Erreger allerdings kaum finden. Wegen einer hohen Komplikationsrate stellt die Iridozyklitis eine ernste Erkrankung dar. Sie kann auf weitere Schichten der Uvea übergreifen (Uveitis intermedia und posterior) und schließlich alle Schichten betreffen (Panuveitis), die mit einer dauerhaften Herabsetzung der Sehschärfe einhergeht. Entzündliches Exsudat kann sich in der vorderen Augenkammer ablagern und zu Sehstörungen oder sekundär zu einem Glaukom führen. Eine weitere Schwierigkeit ist der häufig chronische Verlauf.
Bei der Iridozyklitis (Uveitis anterior) kommt es zu Augenrötung, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit (Photophobie). Eiteransammlungen führen zu Sehstörungen. Bei der Augenuntersuchung fallen zusätzlich eine Druckdolenz des Augapfels und eine Miosis (Engstellung der Pupillen) auf. Eiteransammlungen erkennt man bei der Untersuchung mit der Spaltlampe. Eine entsprechende Labordiagnostik ist angeraten, um Autoimmun- oder Infektionserkrankungen zu erkennen.
Therapeutisch werden lokal Glucocorticoide wie Prednisolon verabreicht. Bei schweren Formen und/oder Autoimmunerkrankungen muss eine systemische Therapie mit Glucocorticoiden angedacht werden. Generell sollte eine erkannte Autoimmunerkrankung entsprechend behandelt werden. Zur Ruhigstellung des Auges werden weiterhin lokal Mydiatika wie Tropicamid verabreicht. Mydriatika sollen auch ein Verkleben von Linse und Regenbogenhaut durch Eiteransammlungen verhindern. Während der Therapie muss der Patient das/die Augen schonen (z. B. kein Lesen).
Postoperativ zur Kontrolle immunologischer Prozesse
Bei Augenoperationen kommt es zwangsläufig zu Verletzungen am Auge. Dabei werden Strukturen durchbrochen oder zerstört, die eine Schutzbarriere gegen äußere Einflüsse bilden, wie etwa das innere und äußere Hornhautepithel oder auch der Tränenfilm. Dadurch kommt das darunterliegende Gewebe mit der Umwelt oder mit eingebrachtem Fremdmaterial (z. B. Keratoplastik, Hornhauttransplantation) in Kontakt. Zur Kontrolle (auto-)immunologischer Prozesse (z. B. Kontaktallergie, Abstoßungsreaktion) und zur Hemmung der reaktiven Entzündung können lokal Glucocorticoide wie Dexamethason angewendet werden.
Verätzungen
Verätzungen durch Flüssigkeiten oder Gase können die äußeren Augenabschnitte verletzen. Dabei werden Strukturen zerstört, die eine Schutzbarriere gegen äußere Einflüsse bilden, wie etwa das innere und äußere Hornhautepithel oder auch der Tränenfilm. Dadurch kommt das darunterliegende Gewebe mit der Umwelt in Kontakt. Nach einer gründlichen Augenspülung können zur Unterdrückung einer überschießenden Immunreaktion und zur Hemmung der reaktiven Entzündung lokal Glucocorticoide wie Dexamethason angewendet werden.