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          < Finasterid >

Finasterid

Dermatika

  

Wirkmechanismus

Hemmung der 5α-Reduktase

Anwendung

Androgene Alopezie bei Männern

Finasterid kann in Frühstadien der androgenetischen Alopezie bei Männern im Alter zwischen 18 und 41 Jahren angewendet werden.

Alopezie ist ein Begriff für die Haarlosigkeit an Körperstellen, die normalerweise von markhaltigem, pigmentiertem Haar (=Terminalhaar) bedeckt sind. Der altersbedingte Haarausfall ist davon abzugrenzen. Irreversible Alopezien, bei denen die Haarfollikel zerstört werden, entstehen durch Infektionen mit Bakterien oder Pilzen, chemische Noxen oder verschiedene Dermatosen wie Lichen ruber planus oder Lupus erythematodes. Bei den anderen Formen der Alopezie verkümmern die Haarfollikel, sind aber noch vorhanden. Als Auslöser kommen Mangelernährung (z. B. Eisenmangel), Schilddrüsenfunktionsstörungen, chronische Infekte, Tumorerkrankungen, Stress, aber auch Medikamente wie Antikoagulantien und Zytostatika in Betracht. Häufiger jedoch sind die entzündlich bedingte Alopecia areata und die genetisch bedingte Alopecia androgenetica.

Bisher geht man davon aus, dass bei der androgenetischen Alopezie eine vererbliche Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegen Dihydrotestosteron vorliegt. Dihydrotestosteron wird besonders stark in der Prostata und den Fibroblasten der Haarpapille aus Testosteron über die 5-Alpha-Reduktase Typ 2 gebildet. Die Überempfindlichkeit zeigt sich in einer deutlichen Verkürzung der Wachstumsphase, die noch gebildeten Haare sind dünn und kaum sichtbar. Die auf dem Markt befindlichen Arzneistoffe gegen Alopezie sind nur sehr eingeschränkt wirksam. Bereits bei der Indikation wird nur von einer möglichen, keinesfalls garantierten Besserung der Alopezie gesprochen. Finasterid als Hemmer der o.g. 5-Alpha-Reduktase und Alfatradiol (= 17-Alpha-Estradiol) als abgewandeltes Estrogen vermindern die Produktion des vermeintlich verantwortlichen Dihydrotestosterons im Haarfollikel. Minoxidil soll als Kaliumkanalöffner und möglicher NO-Donor die Durchblutung der Hautkapillaren fördern und somit das Wachstum von Haarfollikeln fördern. Nach Beendigung der Therapie kann ein eventuell erreichter Therapieerfolg im Sinne einer Stabilisierung des Haarausfalls nicht aufrecht erhalten werden. Innerhalb eines Jahres wird der ursprüngliche Zustand wieder erreicht.

Neuerdings gibt es Hinweise für eine Beteiligung von Prostaglandin D2, das bei betroffenen Kopfpartien durch die entsprechende Synthase überexprimiert wird und die Bildung neuer Haare aktiv unterdrückt. Hier bestehen unter Umständen Möglichkeiten für neue Therapieansätze. Prostaglandin F2, ein bekannter Gegenspieler von Prostaglandin D2, wird bei Glaukom eingesetzt. Eine bekannte Nebenwirkung von Prostaglandin F2 ist das verstärkte Wachstum der Augenwimpern.

Dosierung

1 x täglich 1 mg peroral

Patientenhinweis

Männliche Patienten, die ein Kind zeugen wollen, sollten erwägen, die Behandlung zu beenden beziehungsweise nicht zu beginnen.
Eine Dosiserhöhung führt zu keiner gesteigerten Wirksamkeit, sondern erhöht nur das Auftreten von unerwünschten Wirkungen.
Erste Erfolge sind erst nach 3-6 Monaten Therapie zu erwarten.

Nebenwirkungen

  Erkrankungen der Geschlechtsorgane

Da Finasterid in den Hormonstoffwechsel eingreift, treten gelegentlich Impotenz, verminderte Lipido oder vermindertes Ejakulatvolumen auf. Selten wird von Hodenschmerzen berichtet.

Es besteht der Verdacht, dass sexuelle Dysfunktionen auch nach Absetzen der Therapie persitieren können.

  Depression, Angst

Es liegen Berichte im Zusammenhang mit der Einnahme von Finasterid zu Depression, Suizidgedanken und Suizidalität vor.

Kontraindikationen

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Anwendung bei Frauen

Gerade weil die Substanz nicht für Frauen indiziert ist, sollte auch in der Apotheke beachtet werden, dass ein Umgang von Frauen im gebährfähigen Alter mit Finasterid oder Dutasterid erhebliche Gefahren in sich birgt. So sollte z. B. von einer rezepturmäßigen Weiterverarbeitung der Fertigarzneimittel unbedingt abgesehen werden (Staubentwicklung!)

Schwangerschaft und Stillzeit

Das Arzneimittel kann unerwünschte hormonspezifische Wirkungen auf das ungeborene Kind haben und ist deshalb in der Schwangerschaft kontraindiziert. Es kann zu Fehlbildungen der äußeren Geschlechtsorgane männlicher Feten kommen. Da dieses Arzneimittel aber nicht für Frauen indiziert ist, erübrigt sich diese Kontraindikation.

Von der Substanz ist nicht bekannt, ob sie in die Muttermilch übergeht.

Gerade weil die Substanz nicht für Frauen indiziert ist, sollte auch in der Apotheke beachtet werden, dass ein Umgang von Frauen im gebährfähigen Alter mit Finasterid oder Dutasterid erhebliche Gefahren in sich birgt. So sollte z. B. von einer rezepturmäßigen Weiterverarbeitung der Fertigarzneimittel unbedingt abgesehen werden (Staubentwicklung!)

Wechselwirkungen

Strukturformel

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Kommentar

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Wirkmechanismus

Neben der Anwendung bei benigner Prostatahyperplasie wird die Hemmung der 5α-Reduktase durch Finasterid auch bei der androgenetischen Alopezie therapeutisch eingesetzt. Dabei wird die periphere Umwandlung von Testosteron in das Androgen Dihydrotestosteron (DHT) blockiert. Bei Männern mit androgenetischem Haarausfall enthält die glatzenbildende Kopfhaut verkleinerte Haarfollikel und erhöhte Mengen an DHT. Finasterid hemmt den Vorgang, der für die Verkleinerung der Haarfollikel auf der Kopfhaut verantwortlich ist, was zu einer Rückbildung des glatzenbildenden Prozesses führen kann.
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Patientenhinweis

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Dosierung

Den Autoren ist bewusst, dass es sich bei diesem Arzneimittel nicht um ein dermal anzuwendendes Arzneimittel handelt. Die Eingruppierung erfolgte an dieser Stelle, um die Gruppe "Haarwuchsmittel" nicht zergliedern zu müssen.

Die Behandlung sollte mindestens 3-6 Monate andauern. Erst danach können Anzeichen einer Stabilisierung des Haarausfalls beurteilt werden. 9-12 Monate nach Behandlungsabbruch wird der ursprüngliche Zustand wieder erreicht, d. h. ein erreichter Behandlungserfolg kann ohne weitere Therapie nicht aufrecht erhalten werden.

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Die Wirkstoffprofile gibt es auch zum Download.

Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

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