Die Einnahme sollte während oder unmittelbar nach dem Essen erfolgen. Man unterscheidet bei der Indikation für Hydrokortison zwischen zwei Anwendungsgebieten:
Substitutionstherapie
Die Dosierung sollte an die physiologische Tagesrhythmik der Kortisonproduktion angepasst werden. Das bedeutet, dass etwa zwei Drittel der Tagesdosis zwischen 6 und 8 Uhr morgens gegeben werden sollten und ein Drittel gegen 14 Uhr nachmittags.
Bei Patienten, die nachts sehr aktiv sind (Sport, Nachtschichten) kann eine dreimal tägliche Gabe erfolgen (z. B. 10 mg / 5 mg / 5mg).
Schwangere sollten ab dem zweiten Trimenon 5 mg mehr zu sich nehmen und ab dem dritten Trimenon weitere 5 mg zusätzlich.
Bei vorhandener Restaktivität der Nebennierenrinde sind geringere Dosen möglich.
Adrenogenitales Syndrom
Initial sollten 15-20 mg täglich verteilt auf drei Dosen gegeben werden. Die Hälfte der Tagesdosis sollte am frühen Morgen und je ein Viertel am frühen Nachmittag und zur Bettgehzeit eingenommen werden. Die Dosis ist so zu wählen, dass die Cushing-Schwelle nicht überschritten wird und das Längenwachstum nicht eingeschränkt wird.
In besonderen Belastungssituationen (z. B. Stresssituationen, Operation) muss die Dosis um das 2-3-fache erhöht werden. Während der Geburt werden bis zu 100 mg als Infusion benötigt.
Beim Salzverlustsyndrom ist die zusätzliche Gabe eines Mineralokortikoids erforderlich.