Bei bipolaren Störungen wird Lamotrigin zur Prävention depressiver Episoden eingesetzt.
Depressionen äußern sich durch manigfaltige Symptome, jedoch charakteristisch durch eine den äußeren Umständen der Person nicht angemessene, gedrückte Gemütslage und Stimmung.
Das Stimmungsspektrum des Depressiven ist zumeist stark eingeschränkt und zu negativen Gefühlen verschoben. So werden negative Ereignisse besonders stark wahrgenommen, wohingegen positive Begebenheiten kaum bis gar nicht gewürdigt werden. Der Betroffene fühlt sich lustlos, geistig leer und minderwertig oder empfindet unangemessen schwere Schuld; ihn plagen Zukunftsängste, Hypochondrie (Überinterpretation körperlicher Symptome zu schweren (eingebildeten) Erkrankungen) und Hoffnungslosigkeit, ebenfalls fallen Konzentration und das Fällen von Entscheidungen schwer, die Gedanken kreisen.
Dazu tritt zumeist eine Antriebshemmung auf, die sich auch in einer Denkhemmung äußern kann oder mit einer quälenden inneren Unruhe einhergeht.
Besonders ernst zu nehmen und zu beobachten ist, ob bei depressiven Patienten auch eine Suizidgefahr vorliegt.
Formen der Depression
1. Klassifizierung nach Schweregrad
Depressionen werden nach ihrem Schweregrad klassifiziert; hierbei wird nach aufsteigendem Schweregrad zwischen minoren, leichten, mittelschweren, schweren und wahnhaften Diagnosen unterschieden. Die typische Depression mit einer schweren Verlaufsform wird als Major Depression bezeichnet. Mit zunehmender Schwere der Depression kommt Antidepressiva ein höherer Stellenwert in der Therapie zu, wohingegen bei leichteren Depressionsformen noch verhaltens- und psychotherapeutische Maßnahmen allein ausreichend sein können.
2. Klassifizierung nach Syndrom
Neben dem Schweregrad ist für die Wahl einer geeigneten therapeutischen Maßnahme die individuelle Ausgestaltung der Depression entscheidend.
- Verbreitet ist das gehemmt-depressive Syndrom, welches die Betroffenen an der Ausführung von Handlungen hindert. Hierbei kann der "innere Widerstand" in schweren Fällen so groß werden, dass sogar alltägliche Verrichtungen, wie z.B. die Nahrungsaufnahme, als nicht zu meisternde Herausforderung angesehen werden.
- Kommt es dazu, dass sich eine Depression vornehmlich in körperlichen Symptomen wie Oberbauch-, Rücken- oder Herzschmerzen äußert, so spricht man von einer larvierten Depression.
- Von einer agitierten Depression ist auszugehen, wenn sich die innere Unruhe des Betroffenen auch körperlich zeigt. Es tritt ein gesteigerter Bewegungsdrang auf, der jedoch nicht zu sinnvollen Tätigkeiten, sondern zu unproduktiver Rastlosigkeit führt. Der Patient kann seine Arme und Beine nicht stillhalten, häufig ist ein Nesteln oder Händeringen zu beobachten.
- Das psychotische Syndrom tritt stets als schwere oder wahnhafte Depression auf. Der Patient belastet sich hier z. B. ohne objektiven Anlass durch schwerste Schuldgefühle, Hypochondrie oder Existenzängste.
Krankheitsprozesse und Auslöser
Der pathophysiologischen Erklärung von Depressionen liegt die Neurotransmittermangelhypothese zugrunde, die besagt, dass bestimmte Gehirnregionen an den Botenstoffen Noradrenalin und Serotonin verarmt sind.
Ein genetischer Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken ist belegt, stellt zum Ausbruch einer Depression allerdings nur einen Teilfaktor dar. Es müssen auch stets psychosoziale Faktoren als Auslöser in Betracht gezogen werden.
Auch im Zusammenhang mit dem Beginn eine Medikamenteneinnahme oder dem Absetzen eines Medikaments kann es zur Ausbildung von Depressionen kommen. Auslösende Stoffe können beispielsweise Antikonvulsiva, Glucocortikoide, Neuroleptika, aber auch Sexualhormone, Betablocker und Lipidsenker sein.