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          < Nivolumab >

Nivolumab

 

Wirkmechanismus

Zytostatikum:
Monoklonaler Antikörper, bindet an den PD-1-Rezeptor auf T-Zellen (Checkpoint-Hemmer)

Anwendung

Malignes Melanom

Nivolumab ist als Monotherapie oder in Kombination mit Ipilimumab bei Erwachsenen für die Behandlung des fortgeschrittenen (nicht resezierbaren oder metastasierten) Melanoms indiziert.
Außerdem ist Nivolumab zur adjuvanten Behandlung des Melanoms mit Lymphknotenbeteiligung oder Metastasierung nach vollständiger Resektion indiziert

Unter dem malignen Melanom versteht man eine maligne Entartung der Melanozyten (Pigmentzellen). Dieser Krebs ist zum einen einer der gefährlichsten, zum anderen auch einer der in Anfangsstadien am besten therapierbaren aber auch vermeidbaren. Die Entstehung dieses Hautkrebses geht nämlich auf eine intensive Bestrahlung der Haut mittels UV Strahlung zurück. Daher sind klassische Risikofaktoren für die spätere Entwicklung eines malignen Melanoms lange Sonnenbäder (ohne entsprechenden UV Schutz), häufige Sonnenbrände, heller Hauttyp und von Natur aus hohe Pigmentierung (Muttermale) der Haut. Das Problem des Melanoms ist, dass es häufig nicht entdeckt wird, da es zu Anfang symptomlos ist und zu 40 % aus einem normalen Muttermal hervor geht. Melanome zeichnen sich nämlich zunächst nur durch ihre unregelmäßige Färbung, asymmetrisches Wachstum und teilweise auftretenden Juckreiz aus. In diesem Stadium, welches der Hautarzt mit speziellen Lupen diagnostizieren kann, ist der Hautkrebs durch chirurgische Entfernung zu über 90 % heilbar. Hat er jedoch bereits metastasiert, was beim schwarzen Hautkrebs früh passiert, sind die Heilungschancen sehr gering. Der Primärtumor ist nicht zwingend auf ein Auftreten der oberflächlichen Haut beschränkt, er kann auch seine Erstmanifestation auf Schleimhäuten oder auch in der Aderhaut des Auges haben.

Nierenzellkarzinom

Nivolumab ist als Monotherapie bei Erwachsenen zur Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms nach Vortherapie indiziert.

Das Nierenzellkarzinom macht über 90 % der malignen Nierentumoren aus, wobei die meisten Tumoren von Zellen des Tubulusapparates ausgehen. Der Tumor ist zunächst sehr symptomarm und wird heute häufig zufällig bei Ultraschalluntersuchungen entdeckt. In späteren Stadien wird häufig der Tumor durch die Trias von Blut im Urin, Flankenschmerz und tastbarer Raumforderung bemerkbar.
In diesen Stadien ist die Prognose der Erkrankung eher ungünstig. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Nierenzellkarzinoms sind:
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • chronische Analgetikaeinnahme (NSAR)
  • Niereninsuffizienz
Die primäre Therapie des Nierenzellkarzinoms besteht in der chirurgischen Entfernung des Tumors, welches je nach Ausdehnung des Primärtumors die vollständige Entfernung der befallenen Niere bedarf. Darüber hinaus findet eine cytostatische Therapie und die Applikation von Interferon bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom statt.

Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom

Nivolumab ist als Monotherapie zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms nach vorheriger Chemotherapie bei Erwachsenen indiziert.

Das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom (NSCLC; non-small cell lung cancer) macht ca. 80 % aller bösartigen Tumoren der Lungen aus und hat seinen Ursprung zu 50-60 % im Epithelgewebe und zu 25 % im Drüsengewebe. Den Rest der NSCLC machen großzellige Karzinome aus.
Im Gegensatz zum kleinzelligen Bronchialkarzinom besteht der vorrangige therapeutische Ansatz in der chirurgischen Entfernung des Primärtumors. Erst wenn eine bestimmte Klassifikationsstufe (ab Stadium IIa) überschritten wurde, oder es zu einem Rezidiv gekommen ist, wird eine Chemotherapie in das Behandlungskonzept eingebunden. Dabei sind Platin-haltige Chemotherapeutika Basiselemente einer in der Regel genutzten Polychemotherapie.

Kombinationspartner einer solchen Chemotherapie sind:
  • Docetaxel
  • Pemetrexed
  • Vinorelbin
  • Gemcitabin
  • Paclitaxel

Es kommen in den letzten Jahren zusätzlich vermehrt monoklonale Antikörper zum Einsatz, welche z .B. die Angiogenese oder Wachstumsfaktorrezeptoren im Tumor blockieren.

Klassisches Hodgkin-Lymphom

Nivolumab ist als Monotherapie zur Behandlung des rezidivierenden oder refraktären klassischen Hodgkin-Lymphoms bei Erwachsenen nach einer autologen Stammzelltransplantation (ASCT) und Behandlung mit Brentuximab Vedotin indiziert.

Beim Hodgkin-Lymphom und dem Non-Hodgkin-Lymphom handelt es sich um Erkrankungen des lymphatischen Systems, deren Leitsymptom das Auftreten geschwollener Lymphknoten ist, in welchen sich pathologisch veränderte Lymphozyten bilden. Im weiteren Krankheitsverlauf können aber auch andere Organe betroffen sein. Die Unterscheidung zwischen Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin Lymphomen erfolgt anhand des mikroskopischen Bildes der Zellen. Am Non-Hodgkin-Lymphom erkranken zwar etwa siebenmal mehr Patienten als am Morbus Hodgkin, allerdings handelt es sich hierbei immer noch um eine relativ seltene Erkrankung.
Da es sich um einen Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen handelt, sind auch die Ursachen vielfältig. So spielen Mutationen des Lymphozytengenoms, aber auch Umweltfaktoren und Infektionen mit Mikroorganismen eine gewisse Rolle. Je nach Progredienz unterscheidet man Erkrankungen noch in hoch- und niedrigmaligne Lymphome.

Plattenepithelkarzinom des Kopf-Hals-Bereiches

Nivolumab ist als Monotherapie zur Behandlung des rezidivierten oder metastasierten Plattenepithelkarzinoms des Kopf-Hals-Bereichs bei Erwachsenen mit einer Progression während oder nach einer platinbasierten Therapie indiziert.

Plattenepithelkarzinome gehen wie der Name verrät vom Plattenepithel aus und können somit sowohl auf der Haut als auch auf Schleimhäuten (Mund-Nasen-Rachenraum, Gastrointestinaltrakt etc.) auftreten. Bei den Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Halsbereiches sind vorrangig die Erkrankungen der Schleimhäute zu nennen, wie der Kehlkopfkrebs oder das Mundhöhlenkarzinom. Die Ursachen dieser Erkrankungen sind vielfältig. So steht bei Erkrankungen des Kehlkopfes das Rauchen an vorderster Stelle, während beim Mundhöhlenkarzinom auch eine schlechte Mundhygiene oder auch erhöhter Alkoholkonsum als Risikofaktoren gelten. Plattenepithelkarzinome der äußeren Haut sind wie beim malignen Melanom durch eine erhöhte Sonnenstrahlenexposition bedingt.

Die primäre kurative Therapie besteht in der chirurgischen Entfernung des Tumors mit eventueller Bestrahlung und Chemotherapie. Die Prognose der Erkrankung wird, wie so oft, durch die Lokalisation des Primärtumors, dessen Größe und der damit einhergehenden Metastasierung bestimmt.

Urothelkarzinom

Nivolumab ist als Monotherapie zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen nicht resezierbaren oder metastasierten Urothelkarzinoms bei Erwachsenen nach Versagen einer vorherigen platinhaltigen Therapie indiziert.

Das Urothelkarzinom ist mit 90 % das häufigste aller Blasenkarzinome, wobei das oberflächliche, nicht muskelinvasive Urothelkarzinom die häufigste Manifestation darstellt. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei über 70 Jahren und Männer sind dreimal öfter betroffen, als Frauen.
Die Pathomechanismen des Urothelkarzinoms sind sehr komplex. Das nicht muskelinvasive Urothelkarzinom ist mit einer genetischen Alteration im FGFR3-Gen und HRAS-Gen assoziiert, die den RAS/MEK/ERK-Weg aktiviert. Die Tumore wachsen papillär in Richtung des Blasenlumens und haben ein hohes Rezidivrisiko, aber eine gute Prognose in Bezug auf die Überlebenszeit. Die invasiven Urothelkarzinome haben schwere Dysplasien (Zellveränderungen in Aussehen, Wachstum und Reifung) oder ein Carzinoma in situ (Frühstadium eines epithelialen Tumors) als Ursprung und weisen ein Metastasierungsrisiko von 30 % auf.
Risikofaktoren für die Entstehung eines Urothelkarzinoms können genetisch und/oder durch Rauchen, Kontakt mit Aromatischen Aminen oder Substanzen wie Cyclophosphamid, Chlornaphazin, Phenacetin und Aristolochiasäure, Strahlentherapie und chronische Entzündungen (z. B. durch das Tragen von Dauerkathetern) erworben sein.
Das nicht-muskelinvasive Urothelkarzinom kann durch transurethale Resektion oder Instillation von Chemotherapie behandelt werden, wohingegen die Therapie des muskelinvasiven Urothelkarzinoms interdisziplinär mit Urologie, internistischer Onkologie, Strahlentherapie und weiteren Fachdisziplinen besprochen werden sollte. Die medikamentöse Behandlung erfolgt in Abhängigkeit von Allgemeinzustand, Komorbidität, Therapieziel und Verfügbarkeit wirksamer Arzneimittel.

Dosierung

240 mg alle 2 Wochen oder 480 mg alle 4 Wochen (je nach Indikation)

Patientenhinweis

Die ausgefüllte Patientenkarte sollte stets mitgeführt werden.
Alle auftretenden Nebenwirkungen sollten schnellstmöglich dem behandelnden Arzt gemeldet werden.
Die meisten immunvermittelten Nebenwirkungen gehen im Laufe der Zeit zurück oder verbessern sich bei geeigneter Therapie.
Patienten, die eine natriumarme Diät einhalten müssen, müssen dies dem behandelnden Arzt mitteilen.

Nebenwirkungen

  Immunvermittelte Nebenwirkungen

Da Nivolumab den negativen Regulator der T-Zellaktivität blockiert, wird die immunologische Eigentoleranz herabgesetzt. Es kommt zu verstärkter T-Zellproliferation und Zytokinausschüttung, die zu immunvermittelten Nebenwirkungen führt.

Diese Nebenwirkungen sind durch eine adäquate Therapie meist reversibel.
Patienten, die schon vor der Behandlung mit Nivolumab an Allergien leiden oder Organtransplantationen erhalten haben, sollten ihren Arzt unbedingt davon in Kenntnis setzen, da eine Therapie mit Nivolumab unter Umständen nicht für sie in Frage kommt.

Die Häufigkeit für bestimmte immunvermittelte Nebenwirkungen werden im Folgenden genannt: Pneumonien 3,2 %, Kolitis 14,7 %, Hepatitis 7 %, Nephritis und Nierenfunktionsstörugungen 2,5 %, Endokrinopathien 12,3 % und Hautreaktionen 28,5 %.

Häufig kommt es außerdem zu infusionsbedingten Reaktionen und Hypersensitivität (einschließlich Anaphylaxie). Gelegentlich kann eine Sarkoidose auftreten und unter Umständen kann es zur Abstoßung von transplantierten Organen kommen.

  Erkrankungen der Haut

Unter der Therapie mit Nivolumab kommt es sehr häufig zu Hautausschlag und Pruritus und häufig zu Vitiligo, trockener Haut, Erythremen und Allopezie. Gelegentlich tritt Urtikaria, Psoriasis und Rosaceae auf und in seltenen Fällen kommt es zu toxisch epidermaler Nekrolyse, Steven-Johnson-Syndrom und Erythrema multiforme.

  Gastrointestinale Störungen

Die Häufigkeit von immunvermittelter Magen-Darm-Reaktionen wie Diarrhö, Kollitis oder vermehrtem Harndrang beträgt unter der Therapie mit Nivolumab 14,7 %, wobei 9,4 % auf Schweregrad 1 entfallen und 3,7 % auf Grad 2 Reaktionen. Auf den Schweregrad 3 und 4 entfielen 1,6 %. Die Zeit bis zum Auftreten der Nebenwirkungen betrug 1,8 Monate.

  Herz-Kreislauf-Störungen

Im Rahmen der Behandlung mit Nivolumab kommt es gelegentlich zu Tachykardie, perikardialen Erkrankungen und Vorhofflimmern und in seltenen Fällen zu Arrhythmien (auch ventrikuläre Arrhythmien) und Myokarditis.

  Erkrankungen des Nervensystems

Als Nebenwirkung einer Behandlung mit Nivolumab kommt es häufig zu peripherer Neuropathie, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl. Zudem kommt es gelegentlich zur Ausbildung von Polyneuropathien und autoimmunen Neuropathien. In seltenen Fällen kam ein Guillian-Barré-Syndrom, Demyelinisierung, myasthenes Syndrom oder eine Enzephalitis vor.

  Infusionsreaktionen

Die Mehrzahl der 4,1 % Fälle mit Infusionsreaktionen fiel auf Grad 1 und 2, aber in wenigen Fällen kamen auch Grad 3 und 4 vor, daher sollten Patienten während und nach der Behandlung gut beobachtet werden.

  Infektionen

Unter der Therapie mit Nivolumab kommt es häufig zu Infektionen wie Konjunktivitis, Pneumonien und anderen Infektionen der Atemwege.

  Muskelschmerzen

Im Rahmen der Behandlung mit Nivolumab treten häufig Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie Arthralgien auf. Gelegentlich tritt eine Arthritis auf. In seltenen Fällen kommt es zum Sjögren-Syndrom, Myopathien, Myositis, Rhabdomyolyse und rheumatischer Polymyalgie.

  Hepatitis

Als Nebenwirkung einer Therapie mit Nivolumab kommt es innerhalb von etwa 10 Wochen in 7 % der Fälle zur Ausbildung einer immunvermittelten Hepatitis, wobei 3,7 % auf Schweregrad 1 entfallen, 1,5 % auf Grad 2 und 1,5 % bzw. 0,3 % auf Schweregrad 3 und 4.
Selten treten auch Fälle von vermindertem Gallenfluß (Cholestase) auf.

Kontraindikationen

Mäßige oder starke Leberfunktionsstörung

Die Leber stellt das wichtigste Organ für die Biotransformation von Arzneistoffen dar. Häufig wird durch die Verstoffwechselung von Arzneistoffen deren Ausscheidung erst ermöglicht: Arzneistoffe mit Molekulargewicht über 500 können über Leber und Galle ausgeschieden werden, wohingegen man leichtere Arzneistoffe häufiger im Urin findet.

Ist die Funktion der Leber eingeschränkt, kann dies für die Arzneimitteltherapie insofern von Bedeutung sein, als dass Arzneistoffe länger im Organismus verbleiben, da die vor der Ausscheidung notwendige Biotransformation mehr Zeit beansprucht. In vielen Fällen wird daher eine Herabsetzung der Dosis oder des Dosierintervalles sowie eine Überwachung der Wirkstoffspiegel angezeigt sein, ggf. ist die Gabe des betreffenden Arzneistoffes sogar kontraindiziert. Möglich ist jedoch auch der Fall, dass ein unwirksames Prodrug durch die Leber nur verzögert oder gar nicht in die aktive Wirkform überführt werden kann.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Es liegen keine Daten für die Sicherheit und Wirksamkeit von OPDIVO bei Kindern unter 18 Jahren vor.

Schangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine Daten zur Beurteilung der Sicherheit bei Schwangeren vor, aber in tierexperimentellen Reproduktionsstudien wurde embryofötale Toxizität festgestellt. Da humanes igG4 die Plazentaschranke überwindet, und es sich bei Nivolumab um ein IgG4 handelt, kann Nivolumab auf den Fötus übertragen werden. Eine Therapie sollte bei Schwangeren oder Frauen im gebährfähigen Alter nur unter gründlicher Nutzen-Risiko-Ermittlung erwogen werden. Verhütungsmethoden sind für einen Zeitraum von mindestens 5 Monaten nach Beendigung der Therapie mit Nivolumab zu empfehlen.

Ein Übergang des Antikörpers in die Muttermilch ist wahrscheinlich, aber nicht bewiesen. Daher sollte auch hier nur nach einer gründlichen Nutzen-Risiko-Abwägung unter der Therapie mit Nivolumab gestillt werden.

Wechselwirkungen

  Systemische Glucocorticoide

Systemische Glucocorticoide und Immunsupressiva beeinträchtigen die Wirkung von Nivolumab. Daher sollten diese vor Behandlungsbeginn vermieden werden.

Diese werden zur Behandlung von immunvermittelten Nebenwirkungen von Nivolumab eingesetzt. Während dieser Zeit soll die Behandlung mit Nivolumab ausgesetzt werden.

Systemische Glucocorticoide anzeigen

  Immunsuppressiva

Systemische Glucocorticoide und Immunsupressiva beeinträchtigen die Wirkung von Nivolumab. Daher sollten diese vor Behandlungsbeginn vermieden werden.

Diese werden zur Behandlung von immunvermittelten Nebenwirkungen von Nivolumab eingesetzt. Während dieser Zeit soll die Behandlung mit Nivolumab ausgesetzt werden.

Immunsuppressiva anzeigen

Strukturformel

Kommentar

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Wirkmechanismus

Nivolumab bindet anstelle der Liganden PD-L1 und PD-L2 an den „Programmed Death“-1-Rezeptor (PD-1 Rezeptor, PD-1), einem negativen Regulator der T-Zellaktivität, und potenziert so die T-Zellreaktionen und die Tumorabwehrreaktionen.
 
PD-1 ist ein von T-Zellen exprimiertes Transportprotein, dass die Aktivierung von T-Zellen verhindert, indem es nach Bindung an seine Liganden bei antigen-spezifischen T-Zellen in Lymphozyten eine Apoptose auslöst und den programmierten Zelltod regulatorischer T-Zellen reduziert. So werden im Normalfall Autoimmunreaktionen reduziert und die immunologische Eigentoleranz gefördert.
Im Falle einer Krebserkrankung können die Liganden, PD-L1 und PD-L2 von Tumorzellen oder anderen Zellen aus dem Mikromilieu des Tumors exprimiert werden und die Bindung von PD-1 führt dann zur Hemmung der T-Zellproliferation und Zytokinausschüttung. Indem Nivolumab die Bindung der Liganden blockiert, werden diese negativ regulierenden Aktionen verhindert und es kommt zu verstärkten T-Zellreaktionen und Tumorabwehrreaktionen.
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Patientenhinweis

Dem Patienten wird mit jeder Verschreibung von Nivolumab eine Patientenkarte ausgehändigt, auf der neben den Warnsymptomen und Hinweisen für medizinisches Fachpersonal und den Patienten auch die Kontaktdaten des behandelnden Arztes und Patienten eingetragen werden sollten.

Aufgrund des Wirkmechanismus des Arzneimittels kommt es zu immunvermittelten Nebenwirkungen, die jederzeit und auch noch Monate nach Beendigung der Therapie auftreten können.
Wie bei allen Medikamenten, die in der Krebstherapie zum Einsatz kommen, sollten auftretende Nebenwirkungen schnellstmöglich dem behandelnden Arzt gemeldet werden, da ein schnelles Eingreifen das Absetzen der Therapie verhindern und die Verträglichkeit verbessern kann.
Über die folgenden Beschwerden sollte der behandelnde Arzt sofort in Kenntnis gesetzt werden:
  • Lunge: Atembeschwerden und Husten
  • Magen-Darm-Trakt: Diarrhö, Blut, Schleim oder Verfärbungen im Stuhl sowie Schmerzen des Magens oder Oberbauches
  • Leber: Gelbfärbung der Augen, Schmerzen im rechten Oberbauch, Müdigkeit
  • Nieren: Verminderte Harnmenge
  • Haut: schwere Hautreaktionen
  • Muskeln: Muskelschmerzen, Steifheit, Schwäche, unregelmäßiger Herzschlag
  • Sonstige Symptome: Durst, gesteigerter Appetit mit Gewichtsverlust, Depression, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Vergesslichkeit, Übelkeit/Erbrechen, Mißempfindungen, Fieber

Jeder ml dieses Arzneimittels enthält 0,1 mmol (2,5 mg) Natrium.

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Dosierung

Monotherapie

Melanom, Nierenzellkarzinom:
240 mg alle 2 Wochen als intravenöse Infusion über 30 Minuten oder
480 mg alle 4 Wochen als intravenöse Infusion über 60 Minuten

Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, Klassisches Hodgkin-Lymphom, Plattenepithelkarzinom, Urothelkarzinom:
240 mg alle 2 Wochen als intravenöse Infusion über 30 Minuten


Für die Dosierungen in Kombinationstherapien sei auf die Fachinformationen verwiesen.

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Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

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