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          < Ritonavir >

Ritonavir

    

Wirkmechanismus

Hemmung der HI-Virus-Protease

Anwendung

HI-Virus-Infektionen

Ritonavir ist in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung von HIV-1-infizierten Patienten (Erwachsene und Kinder von 2 Jahren und älter) angezeigt. Es wird ausschließlich als "Booster" zur Verbesserung der Pharmakokinetik anderer Prosteasehemmer verwendet.

Das HI (humanes Immundefizienz)-Virus gehört zur Familie der Retroviren. Das heißt, die genetische Information des Erregers liegt als RNA vor, wird aber nach Infiltration der Zielzelle durch eine virale reverse Transkriptase in eine DNA umgeschrieben, welche in das Wirtszellengenom integriert wird. Danach wird die Zelle dazu angehalten, Virus-RNA zu synthetisieren, wobei die Wirtszelle nach einer gewissen Zeit zugrunde geht.

Dabei führt die Infektion zu einem fortschreitenden Immundefekt. Das liegt daran, dass HI-Viren Zellen befallen, welche auf ihrer Oberfläche den CD4-Rezeptor tragen. Dieses sind vorrangig CD-4 T-Lymphozyten (T-Helferzellen), Makrophagen, Monozyten als auch dendritische Zellen. Zusätzlich zum CD-4 Rezeptor müssen noch weitere Co-Faktoren auf den Zielzellen vorhanden sein.
Bei einer Infektion kommt es zunächst zu einer akuten Phase, welche mit grippeähnlichen Symptomen, wie Gelenkschmerzen, Fieber aber auch Hautausschlag einhergeht.
Danach kommt es zu einer, bis zu 10 Jahre andauernden latenten Phase, bei der sich das Virus mehr und mehr vermehrt bis zu einem Punkt, wo es zu einem deutlichen Immundefekt durch fehlende T-Helferzellen kommt. Ist dieser Zeitpunkt erreicht spricht man vom Krankheitsbild AIDS (aquired immundeficiency syndrom = erworbenes Immundefizienzsyndrom). Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass Patienten sehr infektanfällig sind und daher Ziel opportunistischer Krankheitserreger, wie Viren, Pilze und Bakterien sind, welche für den Immunkompetenten keine Bedrohung darstellen. Diese Infektionen sind dann oft auch die Todesursache der Patienten, da das Immunsystem auch in Kombination mit Antibiotika nicht mehr in der Lage ist, dieser Infektionen Herr zu werden. Auch treten bestimmte maligne Erkrankungen wie Lymphome oder das Kaposi-Sarkom auf.

Eine Infektion erfolgt durch Blut- und Blutprodukte, ungeschützten Geschlechtsverkehr sowie von der Mutter zum Kind (intrauterin, perinatal oder durch Muttermilch).

Um eine Therapieempfehlung zu geben, sollten viele Parameter berücksichtig werden, wobei eine hohe virologische Wirksamkeit und eine niedrige Rate an virologischem Therapieversagen und gute Verträglichkeit im Vordergrund stehen.
Außerdem sollte die Therapie nicht, oder nur sehr selten zu Therapieversagen mit Resistenzentwicklung führen und möglichst keine Kreuzresistenzen gegen Wirkstoffe von Alternativ-Regimen induziert werden.
Zudem sollte die Therapie möglichst anwendungsfreundlich sein, was eine geringe Einnahmefrequenz, niedrige Tablettenzahl, wenig pharmakokinetische Interaktionen und diätetische Restriktionen einschließt.
Das optimale Therapieregime sollte auch bei Komorbiditäten und Risikofaktoren sicher sein und ein rasches virologisches Ansprechen zeigen.
Außerdem sollte insbesondere bei neurologischen Defiziten eine Wirksamkeit im Zentralnervensystem gegeben sein.
Eine Monotherapie sollte nicht erfolgen. Grund hierfür ist die hohe Mutationsrate des Virus, die bei Monotherapien schnell zu Resistenzen führt.

Unter Berücksichtigung der genannten Parameter empfiehld die Deutsch-Österreichische Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-1-Infektion (2020) verschiedene Eintabletten- und Mehrtabletten-Regimes in Frage, die Integrase-Inhibitor-basiert, NNRTI(nicht-nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitor)-basiert oder PI(Protease-Inhibitor)-basiert sein können.

Eintablettenregime

Integrase-Inhibitor-basiert:
  • BIC/TAF/FTC (Integrase-Inhibitor + 2 NRTI)
  • DTG/ABC/3TC (Integrase-Inhibitor + 2 NRTI)
  • DTG/3TC (Integrase-Inhibitor + NRTI)
  • EVG/c/TAF/FTC (Integrase-Inhibitor geboostert + 2 NRTI)
NNRTI-basiert:
  • DOR/TDF/3TC (NNRTI + 2NRTI)
  • RPV/TAF/FTC oder RPV/TDF/FTC (NNRTI - 2 NNRTI)
PI-basiert:
  • DRV/c/TAF/FTC (Protease-Inhibitor geboostert + 2 NRTI)

Mehrtablettenregime

Integrase-Inhibitor-basiert:
  • DTG + TAF/FTC oder DTG + TDF/FTC
  • RAL + ABC/3TC oder RAL + TAF/FTC oder RAL + TDF/FTC
NNRTI-basiert:
  • DOR + TDF/FTC oder DOR + TAF/FTC oder DOR + ABC/3TC
PI-basiert:
  • DRV/r + ABC/3TC oder DRV/r + TAF/FTC

Sollte eine antiretrovirale Therapie unverzüglich begonnen werden müssen, kommen folgende Regimes in Frage ohne das Resistenztestergebnis abzuwarten:

  • BIC/TAF/FTC
  • DTG + TAF/FTC oder DTG + TDF/FTC
  • DRV/c/TAF/FTC oder DRV/r + TAF/FTC


Abkürzungen

3TC = Lamivudin
ABC = Abacavir
BIC = Bictegravir
DOR = Doravirin
DRV = Darunavir
DTG = Dolutegravir
EVG = Elvitegravir
FTC = Emtricitabin
/r = geboostert mit niedrig dosiertem Ritonavir (1-2x100 mg/Tag)
/c = geboostert mit Cobicistat (150 mg/Tag)
RAL = Raltegravir
RPV = Rilpivirin
TAF = Tenofoviralafenamid
TDF = Tenofovirdisoproxil

Dosierung

Zur Verbesserung der Pharmakokinetik:
100-200 mg 1-2 x täglich peroral
Die Dosierung ist abhängig vom anderen Proteaseinhibitor, dessen Pharmakokinetik verbessert werden soll. Auch dessen Fachinformation muss beachtet werden.

Patientenhinweis

Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der sexuellen Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden.
Die Filmtabletten sollten als Ganzes geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen oder zerdrückt werden.

Nebenwirkungen

  Beeinflussung der Stoffwechsellage

Häufig kommt es unter der Behandlung zur Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie, Gicht, Ödemen und peripheren Ödemen.
Gelegentlich tritt ein Diabetes mellitus auf.

  Störungen des Blutbildes

Häufig treten als Nebenwirkung Eosinophilie, Leukopenien oder Thrombozytopenien auf. Gelegentlich kommt es ausserdem zu Blutgerinnungsstörungen oder Leukozytose.

Das Hämogramm (Blutbild) stellt die Menge der in einer Blutprobe vorhandenen Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und Retikulozyten (polymorphkernige Blutkörperchen) nebeneinander dar. Beim Differentialblutbild werden sowohl quantitative als auch qualitative Parameter, wie z. B. die Form, mit herangezogen. Neben pathologischen Veränderungen können Abweichungen von den Normwerten auch durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen bedingt sein. Auftreten können u. a.:
  • Leukopenie: Die Gesamtzahl aller Leukozyten (Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten) im Blut ist auf unter 5.000/mm³ reduziert.
  • Leukozytose: Die Gesamtzahl aller Leukozyten im Blut ist über 10.000/mm³ erhöht.
  • Granulozytopenie: Verminderung der Anzahl der Leukozyten, insbesondere der neutrophilen Granulozyten.
  • Agranulozytose (perniziöse Neutropenie): Verminderung der Anzahl der Leukozyten (Leukopenie), die Granulozyten können komplett fehlen. Auch die Blutplättchen und das Knochenmark können betroffen sein. Eine Agranulozytose kann sich innerhalb von Stunden ausbilden und geht üblicherweise mit grippeähnlichen Symptomen einher, bei deren Auftreten der Patient darüber aufgeklärt sein muss, dass umgehend eine ärztliche Konsultation erfolgen sollte. Es wird symptomatisch therapiert; Breitbandantibiotika und Granulozyten-Koloniestimulierende Faktoren, wie Filgrastim, werden häufig in der Therapie verabreicht.
  • Eosinophilie: Erhöhung der Anzahl der eosinophilen Granulozyten im Blut. Bei allergischen Reaktionen wie dem Arzneimittelexanthem tritt dies zum Beispiel auf.
  • Thrombozytopenie: Verminderung der Anzahl der Thrombozyten unter 150.000/mm³. Durch den Mangel an Thrombozyten ist die Blutgerinnung gestört und es treten vermehrt Hämatome oder Blutungen auf.
  • Aplastische Anämie: Die Gesamtzahl aller Zellen im Blut ist reduziert (Panzytopenie). Ursache ist eine gestörte Stammzellreifung im Knochenmark.
Grundsätzlich stellen Blutbildveränderungen ernste bis lebensbedrohliche unerwünschte Wirkungen dar, die einer weitergehenden ärztlichen Abklärung bzw. Behandlung bedürfen.

  Neurologische Beschwerden

Sehr häufig treten Parästhesien, periphere Neuropathien, Kopfschmerzen, Schwindel und Schwächezustände auf.
Weiterhin kommt es häufig zu Angst, Verwirrung, Müdigkeit und Schlafstörungen.

  Gefäß- und Herzerkrankungen

Häufig kommt es zu Hypertonie, Hypothonie oder orthostatischen Hypothonie, gelegentlich zum Myokardinfarkt.

  Arthralgie, Rückenschmerzen, Myalgie, Rhabdomyolyse

  Veränderte Geschmackswahrnehmung

Sehr häufig kommt es zu einer veränderten Geschmackswahrnehmung, die bis zum Geschmacksverlust führen kann.

  Gastrointestinale Beschwerden (z. B. Pankreatitis)

Sehr häufig kommt es zu Abdominalschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
Weiterhin kommt es häufig zu Appetitlosigkeit, Blähungen, Geschwürbildung im Mund, gastrointestinale Blutung, gastrointestinale Refluxerkrankung und Pankreatitis.

  Juckreiz, Exantheme, Akne

  Pharyngitis, Husten

  Hepatitis, Nierenfunktionsstörung

Kontraindikationen

Kombination mit Wirkstoffen geringer therapeutischer Breite und CYP3A4-Metabolisierung

Dazu gehören u. a.: Alfuzosin, Piroxicam, Amiodaron, Flecainid, Colchicin, Astemizol, Terfenadin, Clozapin, Pimozid, Quetiapin, Ergotaminderivate, Cisaprid, Lovastatin, Simvastatin, Sildenafil, Vardenafil, Diazepam, Triazolam und Midazolam. Eine Hemmung von CYP3A4 durch Proteasehemmer kann zu einer gesteigerten Plasmakonzentration dieser Wirkstoffe und damit zu toxischen Blutspiegeln führen.

Arzneimittel, die hingegen CYP3A4 induzieren (z. B. Johanniskraut-Präparate), können für unzureichende Blutspiegel der Proteasehemmer führen.

Dekompensierte Lebererkrankungen

Kinder unter 2 Jahre

Schwangerschaft und Stillzeit

Begrenzte Daten weisen darauf hin, dass es zu keiner Erhöhung von Fehlbildungsraten kommt. Tierexperimentelle Daten zeigten eine Reproduktionstoxizit. Ritonavir kann während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies klinisch notwendig ist.

HIV infizierte Mütter dürfen grundsätzlich nicht stillen, um eine Übertragung auf das Kind zu vermeiden.

Wechselwirkungen

  Weitere Arzneimittel

Ritonavir hemmt CYP3A4 und CYP2D6.

Ritonavir induziert möglicherweise auch die Glucuronidierung und Oxidation durch CYP1A2, CYP2C8, CYP2C9 und CYP2C19. Dadurch kann die Biotransformation einiger Arzneimittel, die über diese Enzyme metabolisiert werden, erhöht werden.

Ritonavir weist auch eine hohe Affinität zum P-Glycoprotein auf und hemmt möglicherweise diesen Transporter.

Daher kann es zu einer Vielzahl von Wechselwirkungen kommen und es sei an dieser Stelle auf die Fachinformation von Ritonavir und die des Kombinationspartners verwiesen. Die meisten in der Fachinfo aufgeführten Wechselwirkungen betreffen die höhere Dosierung bei Verwendung als antiretrovirales Arzneimittel.

  Weitere antiretrovirale Wirkstoffe

Da Ritonavir andere zusammen eingenommene antiretrovirale Arzneimittel unterschiedlich beeinflußt, werden die untersuchten Wirkstoffe einzeln aufgelistet.

Didanosin (NRTI, 200 mg): Es kommt nicht zu einer merklichen Beeinflussung der Wirkspiegel bei Kombination mit 600 mg Ritonavir, aber es sollte bedacht werden, dass Didanosin nüchtern und Ritonavir mit der Nahrung eingenommen werden soll. Daher ist ein Zeitabstand von 2,5 h zwischen den Einnahmen zu berücksichtigen.

Delavirdin (NNRTI, 400 mg): Bei gleichzeitiger Anwendung von 600 mg Ritonavir sollte eine Dosisreduktion von Ritonavir erwogen werden.

Efavirenz (NNRTI, 600 mg): Bei gleichzeitiger Gabe von 500 mg Ritonavir kommt es zu einer höheren Nebenwirkungsrate von vor allem Schwindel, Übelkeit und Parästhesien.

Maraviroc (Entry-Inhibitor, 100 mg): Infolge der CYP3A4-Hemmung werden die Spiegel von Maraviroc in Kombination mit 100 mg Ritonavir stark erhöht, was genutzt werden kann um die Maraviroc Dosis zu erniedrigen.

Nevirapin (NNRTI, 200 mg): Keine klinisch relevanten Veränderungen bei Kombination mit 600 mg Ritonavir.

Raltgravir (Integrase-Inhibitor, 400 mg): Es kommt zu einer geringfügigen Reduktion der Raltegravir-Spiegel bei Kombination mit 100 mg Ritonavir.

Zivodin (NRTI, 200 mg): Eine Dosisanpassung bei Kombination mit 300 mg Ritonavir ist nicht notwendig, da es nur zu einer geringfügigen Senkung der Zivodin-Spiegel kommt.

  Hormonelle Kontrazeptiva

Es sollten zusätzliche kontrazeptive Maßnahmen ergriffen werden.

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  Substrate von PgP z. B. Digoxin

P-gp (P-Glykoprotein) ist eine membranständige, ATP-abhängige Pumpe, die zur Familie der ABC-Transporter (ATP-Binding-Cassette) gehört. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Ausscheidung körperfremder Stoffe. Man findet P-gp in der Leber, wo es Stoffe in die Galle transportiert, im Gehirn, wo es Stoffe ins Blut transportiert, in der Niere, wo es Stoffe in den Harn abgibt sowie vor allem im Dünndarm, wo es Stoffe in das Darmlumen abgibt. P-gp liegt häufig zusammen mit CYP3A4 vor.
Beispiele für P-gp-Substrate sind HIV-Protease-Inhibitoren wie Indinavir, Ritonavir und Saquinavir, Zytostatika wie Vinca-Alkaloide und Anthracycline, β-Blocker und andere Stoffe wie Digoxin oder Verapamil.
P-gp kann durch Arzneistoffe induziert werden, so dass die Substrate beschleunigt ausgeschieden werden und ihre volle Wirkung nicht entfalten können, es kann jedoch auch inhibiert werden, so dass die Substrate verlangsamt ausgeschieden werden und damit unter Umständen toxische Serumkonzentrationen erreichen können.
Typische Induktoren sind Johanniskraut und Rifampicin, typische Inhibitoren sind Ciclosporin, Verapamil und Chinidin.
Zudem können Substanzen, die über P-gp ausgeschieden werden, um den Transporter konkurrieren und dadurch verlangsamt ausgeschieden werden.

Bei Gabe von HIV-Protease-Inhibitoren, Zytostatika oder Vitamin-K-Antagonisten, die über P-gp transportiert werden, ist die Anwendung von Johanniskraut absolut kontraindiziert!

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  CYP3A4-Substrate

Die Cytochrom P450-Enzyme (kurz CYP) sind maßgeblich an der Biotransformation von Arzneimitteln beteiligt. CYP-Enzyme sind mischfunktionelle Monooxygenasen, d. h. sie führen ein Sauerstoffatom in das zu transformierende Molekül ein. Durch diese Reaktionen (z. B. Hydroxylierung, N- und S-Oxidation, N- und O-Desalkylierung, Desaminierung) werden die Moleküle hinsichtlich einer leichteren Eliminierbarkeit funktionalisiert. Die CYP-Enzyme weisen eine breite Substratspezifität auf und sind damit für die Biotransformation von vielen, auch strukturell unterschiedlichen Arzneistoffen von Bedeutung. Sowohl der Dünndarm als auch die Leber sind im Bezug auf die CYP-Enzyme die Schlüsselorgane, wobei letztere den höchsten CYP-Enzym-Gehalt aufweist. Häufig sind bestimmte CYP-Enzyme durch Arzneistoffe, aber auch durch Nahrungsbestandteile und Umweltgifte induzier- oder hemmbar. Von größter Bedeutung für die Metabolisierung von Arzneistoffen ist das Isoenzym 3A4.

Zur Gruppe der Arzneistoffe, die Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 hemmen, gehören Ciclosporin, Tacrolimus, Isoniazid, Aprepitant, Cimetidin, Chloramphenicol, Azol-Antimykotika (Ketoconazol, Itraconazol, Clotrimazol), Antibiotika (Erythromycin, Clarithromycin, NICHT Azithromycin), Virostatika (Delaviridin, Indinavir, Ritronavir, Nelfinavir), Diltiazem, Verapamil, Nifedipin, Felodipin u. a. Auch einige Lebensmittel wie z. B. Grapefruitsaft oder Sternfrucht (Karambole) hemmen CYP3A4. Eine besonders starke Hemmung des Isoenzyms 3A4 können z. B. Azolantimykotika und Virustatika hervorrufen.

Zur Gruppe der Induktoren von Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 gehören: Virostatika (Efavirenz, Nevirapin), Barbiturate (Phenobarbital), Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, Johanniskrautextrakte, Oxcarbazepin, Rifabutin.

U. a. werden folgende Arzneistoffe über das Isoenzym 3A4 metabolisiert und daher als Substrate von CYP 3A4 bezeichnet: Benzodiazepine (Alprazolam, Diazepam), Calciumantagonisten (Nifedipin, Amlodipin), HMG-CoA-Reduktasehemmer (Simvastatin, Atorvastatin, Lovastatin; NICHT Fluvastatin und Pravastatin), Phosphodiesteradeinhibitoren (Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil), Alfuzosin, Cabergolin, Ciclosporin, Indinavir, Montelukast.

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  CYP3A4-Inhibitoren

Die Cytochrom P450-Enzyme (kurz CYP) sind maßgeblich an der Biotransformation von Arzneimitteln beteiligt. CYP-Enzyme sind mischfunktionelle Monooxygenasen, d. h. sie führen ein Sauerstoffatom in das zu transformierende Molekül ein. Durch diese Reaktionen (z. B. Hydroxylierung, N- und S-Oxidation, N- und O-Desalkylierung, Desaminierung) werden die Moleküle hinsichtlich einer leichteren Eliminierbarkeit funktionalisiert. Die CYP-Enzyme weisen eine breite Substratspezifität auf und sind damit für die Biotransformation von vielen, auch strukturell unterschiedlichen Arzneistoffen von Bedeutung. Sowohl der Dünndarm als auch die Leber sind im Bezug auf die CYP-Enzyme die Schlüsselorgane, wobei letztere den höchsten CYP-Enzym-Gehalt aufweist. Häufig sind bestimmte CYP-Enzyme durch Arzneistoffe, aber auch durch Nahrungsbestandteile und Umweltgifte induzier- oder hemmbar. Von größter Bedeutung für die Metabolisierung von Arzneistoffen ist das Isoenzym 3A4.

Zur Gruppe der Arzneistoffe, die Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 hemmen, gehören Ciclosporin, Tacrolimus, Isoniazid, Aprepitant, Cimetidin, Chloramphenicol, Azol-Antimykotika (Ketoconazol, Itraconazol, Clotrimazol), Antibiotika (Erythromycin, Clarithromycin, NICHT Azithromycin), Virostatika (Delaviridin, Indinavir, Ritronavir, Nelfinavir), Diltiazem, Verapamil, Nifedipin, Felodipin u. a. Auch einige Lebensmittel wie z. B. Grapefruitsaft oder Sternfrucht (Karambole) hemmen CYP3A4. Eine besonders starke Hemmung des Isoenzyms 3A4 können z. B. Azolantimykotika und Virustatika hervorrufen.

Zur Gruppe der Induktoren von Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 gehören: Virostatika (Efavirenz, Nevirapin), Barbiturate (Phenobarbital), Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, Johanniskrautextrakte, Oxcarbazepin, Rifabutin.

U. a. werden folgende Arzneistoffe über das Isoenzym 3A4 metabolisiert und daher als Substrate von CYP 3A4 bezeichnet: Benzodiazepine (Alprazolam, Diazepam), Calciumantagonisten (Nifedipin, Amlodipin), HMG-CoA-Reduktasehemmer (Simvastatin, Atorvastatin, Lovastatin; NICHT Fluvastatin und Pravastatin), Phosphodiesteradeinhibitoren (Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil), Alfuzosin, Cabergolin, Ciclosporin, Indinavir, Montelukast.

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  CYP3A4-Induktoren

Die Cytochrom P450-Enzyme (kurz CYP) sind maßgeblich an der Biotransformation von Arzneimitteln beteiligt. CYP-Enzyme sind mischfunktionelle Monooxygenasen, d. h. sie führen ein Sauerstoffatom in das zu transformierende Molekül ein. Durch diese Reaktionen (z. B. Hydroxylierung, N- und S-Oxidation, N- und O-Desalkylierung, Desaminierung) werden die Moleküle hinsichtlich einer leichteren Eliminierbarkeit funktionalisiert. Die CYP-Enzyme weisen eine breite Substratspezifität auf und sind damit für die Biotransformation von vielen, auch strukturell unterschiedlichen Arzneistoffen von Bedeutung. Sowohl der Dünndarm als auch die Leber sind im Bezug auf die CYP-Enzyme die Schlüsselorgane, wobei letztere den höchsten CYP-Enzym-Gehalt aufweist. Häufig sind bestimmte CYP-Enzyme durch Arzneistoffe, aber auch durch Nahrungsbestandteile und Umweltgifte induzier- oder hemmbar. Von größter Bedeutung für die Metabolisierung von Arzneistoffen ist das Isoenzym 3A4.

Zur Gruppe der Arzneistoffe, die Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 hemmen, gehören Ciclosporin, Tacrolimus, Isoniazid, Aprepitant, Cimetidin, Chloramphenicol, Azol-Antimykotika (Ketoconazol, Itraconazol, Clotrimazol), Antibiotika (Erythromycin, Clarithromycin, NICHT Azithromycin), Virostatika (Delaviridin, Indinavir, Ritronavir, Nelfinavir), Diltiazem, Verapamil, Nifedipin, Felodipin u. a. Auch einige Lebensmittel wie z. B. Grapefruitsaft oder Sternfrucht (Karambole) hemmen CYP3A4. Eine besonders starke Hemmung des Isoenzyms 3A4 können z. B. Azolantimykotika und Virustatika hervorrufen.

Zur Gruppe der Induktoren von Cytochrom P450 Isoenzym 3A4 gehören: Virostatika (Efavirenz, Nevirapin), Barbiturate (Phenobarbital), Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, Johanniskrautextrakte, Oxcarbazepin, Rifabutin.

U. a. werden folgende Arzneistoffe über das Isoenzym 3A4 metabolisiert und daher als Substrate von CYP 3A4 bezeichnet: Benzodiazepine (Alprazolam, Diazepam), Calciumantagonisten (Nifedipin, Amlodipin), HMG-CoA-Reduktasehemmer (Simvastatin, Atorvastatin, Lovastatin; NICHT Fluvastatin und Pravastatin), Phosphodiesteradeinhibitoren (Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil), Alfuzosin, Cabergolin, Ciclosporin, Indinavir, Montelukast.

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Strukturformel

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Wirkmechanismus

Ritonavir ist ein Proteasehemmer, der aber ausschließlich als "Booster" zur Verbesserung der Pharmakokinetik anderer Prosteasehemmer verwendet wird.
Ritonavir ist ein starker Hemmstoff der Zytochrom-P450-Enzyme und ist damit in der Lage den Abbau anderer Arzneistoffe (z. B. andere Proteaseinhibitoren) zu verhindern, so dass diese kumulieren und länger wirken können. Durch den Einsatz von Ritonavir lässt sich daher die Dosis bzw. das Einnahmeintervall anderer Proteasehemmer verringern.
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Patientenhinweis

Obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden. Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden.
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Dosierung

Laut Fachinfo kann Ritonavir auch als antiretrovirales Arzneimittel verwendet werden, aber diese Indikation wird in der Praxis nicht verwendet.
Eine einschleichende Dosierung verbessert in diesem Fall die Verträglichkeit von Ritonavir. Es sollte 3 Tage lang (nicht länger) mit 300 mg zweimal täglich begonnen werden und dann in 100 mg Schritten zweimal täglich bis zu 600 mg zweimal täglich innerhalb von 14 Tagen erhöht werden.

Kinder beginnen mit einer Dosierung von 250 mg/m2 Körperoberfläche zweimal täglich und erhöhen im Abstand von 2-3 Tagen um je 50 mg/m2 Körperoberfläche auf maximal 600 mg zweimal täglich.

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