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          < Piracetam >

Piracetam

    

Wirkmechanismus

Nootropikum mit unklarem Wirkmechanismus zur Verbesserung der Hirnleistung

Anwendung

Therapie von Hirnleistungsstörungen

Die Substanz sollte nur im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass dem Patienten auch Trainings- und Lernprogramme zusätzlich zur Arzneimitteltherapie zur Verfügung stehen sollten.

In erster Linie sollte die Substanz bei Patienten mit Demenz eingesetzt werden, die z. B. Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Denkstörungen oder Antriebsmangel aufweisen.

Außerdem kommen folgende Anwendungsgebiete in Betracht:
  • Unterstützende Therapie nach Gehirnerschütterung, wenn der Patient über Schwindel und Kopfschmerzen klagt.
  • Unterstützende Therapie nach Unterversorgung des Hirns z. B. nach einem Schlaganfall oder einer Schädigung durch Sauerstoffmangel.

Legasthenie

Die Substanz kann zur Therapie von Lese- und Rechtschreibstörungen bei Kindern eingesetzt werden. Dies trifft jedoch nur für solche Kinder zu, die intellektuell nicht minderbegabt sind!

Myoklonische Syndrome kortikalem Ursprungs

Durch eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen der Großhirnrinde (Cortex), wie Vergiftungen, Traumata oder degenerative Prozesse, kann es zu unwillkürlichen Muskelzuckungen der quergestreiften Skelettmuskulatur kommen. Dieses kann unter Umständen unter Einsatz von Piracetam gemildert oder therapiert werden.

Dosierung

Dementielle Syndrome:
  • parenteral: 3-12 g Piracetam intravenös für 5-14 Tage
  • peroral: 2,4-4,8 g Piracetam verteilt auf 2-3 Einzeldosen

Myoklonus mit kortikalem Ursprung:
  • parenteral: 12 g Piracetam intravenös
  • peroral: 7,2-24 g Piracetam verteilt auf mehrere Einzeldosen

Legasthenie:
  • peroral: 3,2 g Piracetam verteilt auf 2 Einzeldosen

Postcommotionelles Syndrom:
  • peroral: 2,4-4,8 g Piracetam verteilt auf 2-3 Einzeldosen

Patientenhinweis

Einnahme zu oder nach den Mahlzeiten!
Keine eigenmächtige Dosisreduktion einer antiepileptischen Begleitmedikation vornehmen!

Nebenwirkungen

  Erregung, Schlaflosigkeit, Nervosität, Aggressivität

Diese Effekte lassen sich über die antriebssteigernden Effekte der Substanz erklären.

  Angst, depressive Verstimmungen

  Förderung der Krampfbereitschaft

Dies kann durch die Stimulation der Elektrophysiologie des Hirns durch die Substanz begründet werden.

  Gesteigerte Sexualität, Zunahme der Libido

Diese Effekte lassen sich über die antriebssteigernden Effekte der Substanz erklären.

  Gewichtszunahme

  Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen

Da für die Erzielung therapeutischer Effekte hohe Arzneistoffmengen benötigt werden, kommt es häufig zu gastrointestinalen Beschwerden.

Kontraindikationen

Psychomotorische Unruhe

Die Substanz wirkt antriebssteigernd. Eine Therapie darf hier nur unter großer Vorsicht erfolgen.

Schwere Nierenfunktionsstörung

Die Niere stellt das wichtigste Organ für die Ausscheidung von Arzneistoffen und deren Stoffwechselprodukten dar. Ist die Funktionsfähigkeit der Niere herabgesetzt, verbleiben Arzneistoffe und ggf. auch wirksame oder toxische Stoffwechselprodukte länger im Organismus.

Für die Arzneimitteltherapie bedeutet dies, dass bei Substanzen, die zu einem wesentlichen Teil über die Nieren aus dem Organismus entfernt werden, die Dosis des Arzneistoffes herabzusetzen und/oder die Wirkstoffspiegel genau zu überwachen sind. Gerade dann, wenn toxische Metabolite nicht mehr ausreichend über die Niere entfernt werden können, kann auch eine absolute Kontraindikation gegeben sein. Als geeignetes Maß für die Funktionstüchtigkeit der Niere hat sich die sogenannte Kreatinin-Clearance durchgesetzt.

Ob eine Dosisanpassung wegen einer Einschränkung der Nierenfunktion vorgenommen werden sollte, kann anhand folgender Faustregel abgeschätzt werden: Die Kreatinin-Clearance liegt unter 50 ml/min und der normalerweise über eine funktionstüchtige Niere ausgeschiedene Anteil der resorbierten Dosis liegt über 50-70 % (tabellierter Wert, sogenanntes Q-Null-Konzept). Verbindliche Hinweise zu dem jeweiligen Arzneistoff gibt die Fachinformation!

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Substanz sollte nur nach strenger Indikationsstellung in der Schwangerschaft appliziert werden, da keine ausreichenden Daten zur Anwendung beim Menschen vorliegen.
Tierversuche erbrachten weder embryotoxische noch teratogene Wirkungen.

Von der Substanz ist nicht bekannt, ob sie in die Muttermilch übergeht.

Wechselwirkungen

  Neuroleptika


Neuroleptika anzeigen

  Schilddrüsenhormone z. B. Levothyroxin


Schilddrüsenhormone z. B. Levothyroxin anzeigen

  Psychostimulantien

  Antiepileptika

Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass sie die Dosis ihrer antiepileptischen Therapeutika nicht eigenmächtig reduzieren dürfen, selbst wenn sie nach Einnahme von Piracetam eine subjektive Verbesserung ihres Beschwerdebildes verspüren. Piracetam kann die Krampfbereitschaft fördern.

Antiepileptika anzeigen

Strukturformel

Strukturformel

Kommentar

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss in unserer Hilfe.

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Wirkmechanismus

Piracetam, das bei Demenzen unterschiedlicher Ursache eingesetzt werden kann, zeichnet sich durch mehrere pharmakologische Effekte aus, die im Sinne einer antidementiven Arzneimitteltherapie an der Wirkung beteiligt sein könnten:

  • Hirnstoffwechselverbesserung im Tierversuch (u. a. Stimulation des oxidativen Glucoseabbaus über den Pentosephosphatweg, gesteigerter ATP-Umsatz und gesteigerte cAMP-Konzentration, Förderung der Proteinbiosynthese)
  • Zunahme der Dichte an Muskarinrezeptoren, Verbesserung des Elektroenzephalogramms im Tierversuch
  • Zunahme der Durchblutung, des Sauerstoff- und Glucoseumsatzes in unterversorgten Hirnarealen beim Menschen
  • Verbesserung der Lern- und Gedächtnisfunktion sowie der Fließeigenschaften des Blutes beim Menschen
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Patientenhinweis

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Dosierung

Die Substanz sollte nur dann angewendet werden, wenn abgeklärt worden ist, dass keine spezifisch zu behandelnde Grunderkrankung vorliegt.

Bei der Therapie der Demenz sollte nach 3 Monaten eine Evaluation des Therapieerfolges stattfinden und bei Nichterfolg ein Absetzen der Medikation erfolgen. Gleiches gilt für postcommotionelle Syndrome und Legasthenie.

Bei der Therapie myoklonischer Syndrome sollte zunächst eine hohe Tagesdosis über 7-14 Tage verabreicht und dann bei Anschlagen der Therapie langsam ausgeschlichen werden. Bei länger andauernder Symptomatik kann eine Hochdosistherapie über 6 Monate erfolgen und von hier aus ausgeschlichen werden.

Da Piracetam renal eliminiert wird sind folgende Dosisanpassungen bei Niereninsuffizienz zu befolgen:
  • Leichte Nierenfunktionsstörung: 2/3 - 1/2 der normalen Tagesdosis
  • mittlere Nierenfunktionsstörung: 1/3 der normalen Tagesdosis
  • schwere Nierenfunktionsstörung: 1/4 - 1/8 der normalen Tagesdosis
  • bei terminaler Niereninsuffizienz sind einige Präparate kontraindiziert.

Parenteralia sind bei dementen Patienten anzuwenden, welche derzeit nicht in der Lage sind Peroralia einzunehmen. Sobald dieses gewährleistet ist, sollte eine Umstellung auf solche erfolgen.

Wussten Sie schon?

Die Wirkstoffprofile gibt es auch zum Download.

Vorteile: Offline verfügbar, Lerntools, Fortbildungen u.v.m.

Mehr erfahren Sie auf www.wirkstoffprofile.de.

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